Montag, 11.11.24 von 17:00 – 20:30 Uhr,
Lernort Gedenkstätte Schillstraße, Schillstraße 25, 38102 Braunschweig
Rassistische Lieder auf dem Schützenfest, Anmietungen des Vereinsheims für einen extrem rechten Liederabend, Diskreditierung des Vereinsengagements für Geflüchtete durch Mitglieder extrem rechter Parteien… – Der Workshop widmet sich Herausforderungen und Handlungsstrategien für Vereine im Umgang mit der extremen Rechten im weiteren Sinne. Ziel ist ein Austausch über Erfahrungen und die Entwicklung eigener Maßnahmen, die eine demokratische Vereinsarbeit stärken. Ein Angebot in Kooperation mit der mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus für Demokratie und der Gedenkstätte Schillstraße, Braunschweig mit Kristin Harney (mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus für Demokratie).

Anmeldung bis zum 01.11.2024
Die Teilnahme ist kostenfrei (inkl. Verpflegung) 
Hier anmelden!

Sonntag, 10.11.24, 11 Uhr, Treffpunkt: Marktplatz Peine
Führung: Dr. Jens Binner, Kreisheimatbund Peine

Die Ereignisse des Pogroms in Peine am 10. November 1938 lassen sich sehr genau nachvollziehen. Vor allem die Akten des Nachkriegsprozesses um die Ermordung des 17-jährigen Hans Marburger bieten dazu reichlich Material. In ihnen werden die Tatorte und Täter jener Stunden akribisch dokumentiert. Der Rundgang führt zu den zentralen Stationen des Geschehens: die Polizeiwache als Ort der Planung und Organisation, Wohn- und Geschäftshäuser jüdischer Familien, die zerstört und geplündert wurden, Gaststätten und Geschäfte, aus denen alles beobachtet wurde, die Synagoge als Ort des Mordes und der Brandstiftung. Es wird deutlich, dass die Taten im Zentrum der Kleinstadt Peine an einem Donnerstagvormittag und somit vor aller Augen stattfanden. Die Täter waren nicht nur SS-Männer aus Braunschweig, sondern genauso SS-Angehörige aus angesehenen Peiner Familien.

Die ausgebrannte Synagoge in Peine, November 1938


Dienstag, 29. Oktober 2024, 19:00-21:00 Uhr, Kinderschutzbund, Hinter der Magnikirche 6a, 38100 Braunschweig

Ist die Erinnerungskultur in Deutschland im Begriff, so zu erstarren, dass sie die dem Aufstieg des rechten Geschichtsrevisionismus nichts entgegensetzen kann? Wie kann Erinnerungskultur in einer von Globalisierung und Migration geprägten Gesellschaft in einem demokratiefördernden Sinn weiterentwickelt werden? Die Veranstaltung bietet Informationen und Anregungen zum Weiterdenken.

Auf dem Podium diskutieren Ronny Rohde (Uni Rockstock), Leyla Ferman (Projekt FERMAN / Stiftung niedersächsische Gedenkstätten) und unsere Vereinsvorsitzende Dr. Gabriele Heinen-Kljajić über die aktuellen Herausforderungen der Erinnerungskultur. Der Diskussionsabend ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Heinrich-Böll-Stiftung, der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung. 

Eine Anmeldung ist erforderlich, klicken Sie hier.


Samstag, 26.10.24, 14 Uhr,Treffpunkt: Foyer des Dokumentationszentrum der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, Am Herzogtore 13, 38300 Wolfenbüttel, Führung: Dr. Gustav Partington, Gedenkstätte Wolfenbüttel

Mehr als 1.000 Frauen und Männer sind während der NS-Zeit im Strafgefängnis Wolfenbüttel ums Leben gekommen, sei es in der Hinrichtungsstätte durch die Guillotine als Folge einer erbarmungslosen Justiz, sei als Opfer der unmenschlichen Haftbedingungen. Dabei ist das Gefängnis Teil der „Fassade der Rechtlichkeit“: die Leichen werden anders als im KZ nicht kremiert, sondern überwiegend auf Friedhöfen bestattet. Die Ausnahme bilden 217 Leichen, die an das Anatomische Institut der Universität Göttingen abgegeben wurden, wo sie den Studierenden als „Material“ dienten.

Der Spaziergang beginnt am Dokumentationszentrum der Gedenkstätte und endet auf dem Gräberfeld der NS-Justizopfer, wo der „Kubus der Erinnerung“ die Namen der in der Göttinger Anatomie „verbrauchten“ NS-Justizopfer präsentiert. Thematisch werden Informationen zu der Arbeit mit Angehörigen der NS-Justizopfer sowie zur Gedenk- und Erinnerungskultur auf dem Wolfenbütteler Friedhof an der Lindener Straße im Mittelpunkt des Spaziergangs stehen.

Kubus der Erinnerung, Friedhof Wolfenbüttel