Deutschlands erste Ministerin – Auf den Spuren von Minna Faßhauer
Samstag, 30.9.23, 15 Uhr, Treffunkt: Magnikirchplatz
Führung: Undine Schönfeld (ver.di) und Elisabeth Lieberknecht (GEW)
Anmeldungen bitte an spaziergang@minna-fasshauer.de oder Tel. 0531 480 96-0. Die maximale Teilnehmendenzahl liegt bei 15 Personen.
Minna Faßhauer war die erste Frau Deutschlands im Amt einer Ministerin. Nach der Novemberrevolution 1918 war sie im Freistaat Braunschweig für Bildungspolitik zuständig. Ihre Erfolge waren unter anderem die Koedukation, die Abschaffung der Schulaufsicht durch die Kirchen und ihr Einsatz für Frauenrechte.
Minna Faßhauer wurde 1875 im Braunschweiger Land geboren. Sie politisierte sich aus eigenem Antrieb sehr schnell in der Arbeiterschaft Braunschweigs. Sie lebte selbst unter schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen, sah das Elend um sich herum und fand die Kraft und den Mut etwas ändern zu wollen.
Braunschweig kann stolz darauf sein, dass eine Frau wie Minna Faßhauer in dieser Stadt politisch aktiv war und erste Teile des Fundaments unserer heutigen Demokratie gelegt hat. Dafür wurde sie vom Landesfrauenrat mit einem frauenORT gewürdigt.
Eine Möglichkeit sich der Leistungen Minna Faßhauers anzunähern, bietet dieser vom DGB-Arbeitskreis angebotene Stadtspaziergang. Im Anschluss der Führung kann gemeinsam im Gewerkschaftshaus Braunschweig, Wilhelmstraße 5 weiter diskutiert werden. Das Gewerkschaftshaus/der frauenORT Minna Faßhauer ist die letzte Station der ca. 1,5 stündigen (ca. 1,2 km langen) Führung.

Judentum und Armut. Eine Fahrradtour durch die Geschichte Braunschweigs
Montag, 11.9.23, 18 Uhr, Führung: Rebekka Denz, Gerald Hartwig, Julia Meyer
Die Geschichte der Braunschweiger Jüdinnen und Juden wird häufig als „Erfolgsgeschichte“ erzählt. In der Wahrnehmung liegt der Fokus auf jenen jüdischen Personen, deren Leben im Kontext des erfolgreichen sozialen Aufstiegs und der erfolgten Akkulturation in die nichtjüdische Mehrheitsbevölkerung beschrieben werden kann. Die historische Tatsache, dass es immer auch arme Jüdinnen und Juden gab, die regions- und phasenweise meist die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung ausmachten, wird dabei vollständig ausgeblendet.
Auf der Radtour wollen wir uns Lebenswegen von armen Jüdinnen und Juden in Braunschweig widmen. Auch die Geschichte von jüdischen Wohlfahrtsorganisationen, die sich ihrer Unterstützung annahmen, wird in den Blick genommen.
Es handelt sich um keine geführte Radtour. Die Teilnehmenden erhalten eine Stadtkarte, in der die Informationspunkte eingetragen sind, an denen zu einer festgelegten Zeit etwas zum jeweiligen Thema zu erfahren ist. Die Details der Route, Start- und Endpunkt der Radtour erfahren Sie bei Anmeldung. Die Dauer beläuft sich auf 2 Stunden.
Anmeldung bis zum 07.09.2023 unter 0178-672 35 94 oder veranstaltungen@ij-n.de
Eine Kooperation zwischen dem Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. / der Gedenkstätte Schillstraße und dem Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. Die Radtour ist Teil der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide 2023 und der Braunschweiger Spaziergänge 2023 des Arbeitskreises Andere Geschichte.
Frauenleben zwischen Universität und Theater
Samstag, 2.9.23, 15 Uhr, Treffpunkt: Hauptgebäude der Technischen Universität, Pockelsstraße 4
Führung: Sabine Ahrens, Lene Kreie
In der Wissenschaft mussten Frauen einen langen Weg zurücklegen, bis es ihnen gelang, hier Fuß zu fassen. Während Agnes Pockels 1880 ihre naturwissenschaftlichen Forschungen noch in ihrer Küche beim Abwaschen betreiben musste, konnte sich Elisabeth Müller-Luckmann 1955 als erste Frau in der Forensischen Psychologie habilitieren und wurde 1962 als Professorin für Psychologie an die TU Braunschweig berufen.
Nicht unberührt blieben die Lebenswege von Frauen in Wissenschaft und Kunst auch durch die politische Entwicklung im Nationalsozialismus. So verlor die Chemikerin Ilse Rüder ihre mühsam eroberte Stelle im Nahrungsmittel-Untersuchungsamt wegen ihrer kritischen politischen Einstellung, während die Schriftstellerin Ina Seidel wie auch ihre Schwester, die Schauspielerin Annemarie Seidel, eher durch politischen Opportunismus in dieser Zeit auffielen.
All diesen Frauen begegnen wir auf unserem Spaziergang von der Technischen Universität zum Theater.
