Am Samstag, 18. Januar 2025 findet in der Gedenkstätte Schillstraße von 13.00 bis 16.00 Uhr wieder ein „Lerntag“ im Vorfeld des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Die diesjährige Veranstaltung ist ein interaktives Workshopformat, das sich mit den aktuellen Herausforderungen von Geschichtswerkstätten beschäftigen wird. Als Gastreferent konnte Christian Römmer vom Verein Geschichtswerkstätten Hamburg e.V.gewonnen werden.

Es geht unter anderem um die Fragen: Wie verändert sich die Arbeit lokaler Geschichtswerkstätten durch den Einsatz digitaler Medien und partizipativer Ansätze, um die lokale(n) Geschichte(n) zu erzählen? Wie können Geschichtswerkstätten nicht nur historische Fakten vermitteln, sondern zu lebendigen Orten der demokratischen Bildung werden?

Kommen Sie vorbei, diskutieren Sie mit und gestalten Sie mit uns die Zukunft der Geschichtswerkstätten!

Es wird um Anmeldung bis zum 11. Januar 2024 gebeten: gedenkstaette@schillstrasse.de oder 0531 2702565 (auch per Anrufbeantworter möglich).


Die Stadt Braunschweig und der Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. als Trägerverein der Gedenkstätte Schillstraße kündigen anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus für Montag, den 27. Januar 2025 die zentrale Gedenkfeier an. Veranstaltungsbeginn ist um 15:30 Uhr mit einer stillen Kranzniederlegung im Außenbereich der Gedenkstätte.

Es schließt sich um 16:00 Uhr die Gedenkveranstaltung mit Vortrag im Business Center III im BraWoPark, Willy-Brandt-Platz 13, an. Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum und Dr. Stina Barrenscheen-Loster (Gedenkstättenleiterin) werden jeweils ein Grußwort sprechen. Im folgenden Vortrag wird Dr. Alina Bothe (Freie Universität Berlin) das mit dem Grimme Online Award ausgezeichnete internationale Verbundprojekt #LastSeen vorstellen.

Auf dem Instagram-Kanal der Gedenkstätte (https://www.instagram.com/gedenkstaette.schillstrasse) bereitet auch in diesem Jahr ab dem 20. Januar 2025 die Reihe Erinnern Digital auf den Gedenktag vor.

Der 27. Januar ist seit 1996 bundesweit und seit 2005 international der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Er wird am Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz begangen, welcher sich 2025 zum 80. Mal jährt.

Am Veranstaltungstag wird das Gedenkstättengebäude von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet sein. Besucher*innen können dort mehr über die Geschichte des KZ-Außenlagers und die Gedenkstätte erfahren. Interessierte sind dabei auch eingeladen, das „Offene Archiv“ zu erkunden oder sich Videointerviews mit Überlebenden der Lager im lokalen Raum anzuschauen.   

Gerne können Kränze oder Blumen mitgebracht werden. Informieren Sie bitte auch Ihre Familien und mögliche weitere Interessierte.


Maik Ullmann: „Vor der Erinnerung. Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme und ihre Nachgeschichten (1945–1992)”

Das Außenlagersystem des Konzentrationslagers Neuengamme ist bereits vielfach und umfassend untersucht worden. Doch was geschah an den „Orten des Terrors“ in der unmittelbaren Nachkriegszeit und den folgenden Jahrzehnten, ehe an zahlreichen historischen Orten Gedenkstätten eingerichtet wurden? Maik Ullmann geht in seinem Vortrag der Frage nach, wie das Erinnern an den NS-Unrechtsorten der KZ-Außenlager möglich wurde. Lange Zeit wurden diese ebenso pragmatisch wie geschichtsvergessen umgenutzt und baulich überformt, waren aber auch Gegenstand von Gerichtsprozessen und fanden sich auf der vergangenheitspolitischen Agenda beider deutscher Staaten wieder. Die Lagerorte waren zu keiner Zeit wirklich vergessen. Auch die Erinnerungen der Überlebenden sind Teil einer Konflikt- und Entwicklungsgeschichte über die Aneignung und Deutung der Vergangenheit, die eng mit den erinnerungspolitischen Auseinandersetzungen inmitten des Ost-West-Konfliktes verwoben ist.