„Karl Steinacker, die Hornburger Synagoge und die Juden“

Am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 sind Interessierte um 19.00 Uhr zu einem Vortrag von Susanne Weihmann in die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße (Schillstraße 25, 38102 Braunschweig) eingeladen. Die Referentin berichtet über das Leben von Karl Steinacker, erster hauptamtlicher Direktor des „Vaterländischen Museums“ (Vorläufer des heutigen Landesmuseums Braunschweig), und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus. Ihm war es gelungen, die Hornburger Synagoge vor dem Verfall zu bewahren. Unterstützt von der Jüdischen Gemeinde erwarb Steinacker im Jahr 1925 die ihn als „Geschichtsdenkmal“ beeindruckende Barocksynagoge für das „Vaterländische Museum“. Unter nationalsozialistischer Regierung verfolgte man die Förderer seines Projektes und zerstörte ihre aktive Synagoge in Braunschweig. In Steinackers in den Jahren 1937 bis 1944 verfasster privater Lebensrückschau blieb dieses alles unerwähnt, vielmehr zeigte sich der 1872 geborene Verfasser darin noch immer dem zeittypischen Alltagsantisemitismus seiner Jugendjahre verhaftet. Gegen Ende seines Lebens fühlte er sich dem „hochgeehrten nationalsozialistischen Ministerpräsidenten“ Dietrich Klagges, der ihm anlässlich seines 70. Geburtstags die Goethe-Medaille verliehen hatte, unter dem angeblich gemeinsamen Motto „Einer für Alle“ in der Sorge um das große Ganze ferner tief verbunden.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.