Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Samstag, 4.11.23, 14 Uhr, Treffpunkt: Foyer des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, Am Herzogtore 13, 38300 Wolfenbüttel
Führung: Gustav Partington

Führung durch die Dauerausstellung „Recht. Verbrechen. Folgen. Das Strafgefängnis Wolfenbüttel im Nationalsozialismus“

In dieser Führung werden Ihnen die Konzeption des Neubaus und der neuen Dauerausstellung mit Hilfe von Biografien, ausgewählten Objekten und Medieninstallationen vorgestellt. Wie veränderte sich der Strafvollzug im Nationalsozialismus? Welche Kontinuitäten und Brüche gab es in der Nachkriegszeit und der frühen Bundesrepublik? Was bedeuten Justizverurteilung und Haft bis heute für das Leben der Familienangehörigen von während des Nationalsozialismus in Wolfenbüttel Inhaftierten und Hingerichteten?

Foto: Wolfgang Form, Gedenkstätte Wolfenbüttel


„Karl Steinacker, die Hornburger Synagoge und die Juden“

Am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 sind Interessierte um 19.00 Uhr zu einem Vortrag von Susanne Weihmann in die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße (Schillstraße 25, 38102 Braunschweig) eingeladen. Die Referentin berichtet über das Leben von Karl Steinacker, erster hauptamtlicher Direktor des „Vaterländischen Museums“ (Vorläufer des heutigen Landesmuseums Braunschweig), und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus. Ihm war es gelungen, die Hornburger Synagoge vor dem Verfall zu bewahren. Unterstützt von der Jüdischen Gemeinde erwarb Steinacker im Jahr 1925 die ihn als „Geschichtsdenkmal“ beeindruckende Barocksynagoge für das „Vaterländische Museum“. Unter nationalsozialistischer Regierung verfolgte man die Förderer seines Projektes und zerstörte ihre aktive Synagoge in Braunschweig. In Steinackers in den Jahren 1937 bis 1944 verfasster privater Lebensrückschau blieb dieses alles unerwähnt, vielmehr zeigte sich der 1872 geborene Verfasser darin noch immer dem zeittypischen Alltagsantisemitismus seiner Jugendjahre verhaftet. Gegen Ende seines Lebens fühlte er sich dem „hochgeehrten nationalsozialistischen Ministerpräsidenten“ Dietrich Klagges, der ihm anlässlich seines 70. Geburtstags die Goethe-Medaille verliehen hatte, unter dem angeblich gemeinsamen Motto „Einer für Alle“ in der Sorge um das große Ganze ferner tief verbunden.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.


Auf dem Friedenspfad

Sonntag, 15.10.23, 14.30 Uhr, Treffpunkt: Friedenskapelle, Helmstedt Straße 54a Führung: Regina Blume, Gedenkstätte Friedenskapelle

Die Führung über den Friedenspfad beginnt an der ehemaligen katholischen Friedhofskapelle, heute Gedenkstätte. Sie führt entlang der anonymen Kreuze zum Ausländerfriedhof, der erst 1944 angelegt wurde, dann zur Gedenkanlage für die Bombenkriegsopfer des 14./15. Oktober 1944; anschließend zum Riesebergdenkmal. Auf dem Stadtfriedhof erinnern weitere Plätze an Opfer der Nationalsozialisten, so auch die Stele für die „Euthanasie“-Opfer. Am Abschluss der Führung steht der Jüdische Friedhof, wo die Herren gebeten werden, eine Kopfbedeckung zu tragen.

Die Friedenskapelle


Deutschlands erste Ministerin – Auf den Spuren von Minna Faßhauer

Samstag, 30.9.23, 15 Uhr, Treffunkt: Magnikirchplatz
Führung: Undine Schönfeld (ver.di) und Elisabeth Lieberknecht (GEW)

Anmeldungen bitte an spaziergang@minna-fasshauer.de oder Tel. 0531 480 96-0. Die maximale Teilnehmendenzahl liegt bei 15 Personen.

Minna Faßhauer war die erste Frau Deutschlands im Amt einer Ministerin. Nach der Novemberrevolution 1918 war sie im Freistaat Braunschweig für Bildungspolitik zuständig. Ihre Erfolge waren unter anderem die Koedukation, die Abschaffung der Schulaufsicht durch die Kirchen und ihr Einsatz für Frauenrechte.
Minna Faßhauer wurde 1875 im Braunschweiger Land geboren. Sie politisierte sich aus eigenem Antrieb sehr schnell in der Arbeiterschaft Braunschweigs. Sie lebte selbst unter schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen, sah das Elend um sich herum und fand die Kraft und den Mut etwas ändern zu wollen.

Braunschweig kann stolz darauf sein, dass eine Frau wie Minna Faßhauer in dieser Stadt politisch aktiv war und erste Teile des Fundaments unserer heutigen Demokratie gelegt hat. Dafür wurde sie vom Landesfrauenrat mit einem frauenORT gewürdigt.

Eine Möglichkeit sich der Leistungen Minna Faßhauers anzunähern, bietet dieser vom DGB-Arbeitskreis angebotene Stadtspaziergang. Im Anschluss der Führung kann gemeinsam im Gewerkschaftshaus Braunschweig, Wilhelmstraße 5 weiter diskutiert werden. Das Gewerkschaftshaus/der frauenORT Minna Faßhauer ist die letzte Station der ca. 1,5 stündigen (ca. 1,2 km langen) Führung.