Im Jahr 2005 wurde in der Gedenkstätte Schillstraße die Ausstellung „Lehrer gegen Hitler. Braunschweiger Reformpädagogen: entlassen – verfolgt – zurückgekehrt“ gezeigt, die vom Arbeitskreis Andere Geschichte in Kooperation mit dem GEW Kreis- und Bezirksverband Braunschweig sowie der Stiftung Leben & Umwelt realisiert wurde. Die Ausstellung erläutert, wie die Nationalsozialisten ab 1930, als die NSDAP im Freistaat Braunschweig bereits an der Regierung beteiligt war, gegen Lehrkräfte vorging, die politisch gegensätzliche Ansichten hatten oder als „rassisch“ ungeeignet für den Schuldienst eingestuft wurden. Anhand ausgewählter Lebensgeschichten veranschaulicht sie auch individuelle Folgen der Entlassungen, welche schwere Lebenskrisen, aber auch Ausgrenzung, Flucht, Verfolgung oder den Tod zur Folge hatten. Nach Kriegsende hatten vormals entlassene Lehrkräfte, die ihren Beruf wieder aufnehmen konnten, einen großen Einfluss auf den Neubeginn des demokratischen Schulwesens in Braunschweig.

Im Frühjahr 2023 startete ein fünfköpfiges Rechercheteam der GEW Braunschweig ein Projektvorhaben, was an die besagte Ausstellung anknüpfen wollte. Die Kassette im Offenen Archiv zur Ausstellung von 2005 wurde aktualisiert und um neue Inhalte ergänzt. Die Ergebnisse führten auch zur Gestaltung von vier neuen Tafeln an der Gedenkmauer. Mit der Pädagogin, Poetin und Widerstandskämpferin Anna-Luise Haaris, steht auf einer Tafel auch ein persönliches Schicksal im Mittelpunkt.

Teilnehmen werden auch zwei Enkelinnen von Anna-Luise Haaris. Der Gewerkschaftschor Klartext gestaltet ein musikalisches Begleitprogramm.