„The Voyage. Die Reise“ – Filmvorführung und Gespräch mit dem israelischen Regisseur Itamar Wexler
Ende Mai 2023 tourt der israelische Dokumentationsfilm „The Voyage. Die Reise“ bei uns in der Region. Der Regisseur Itamar Wexler wird hierfür eigens aus Israel anreisen. „The Voyage. Die Reise“ lief bereits u.a. auf den Jüdische Filmtagen Hamburg, dem Jewish Film Festival Bukarest und dem Human Rights Film Festival in Tel Aviv.
Filmaufführungen mit anschließendem Gespräch finden für mehrere Schulen in Bad Harzburg, Goslar und Wolfenbüttel statt. In Braunschweig und Wolfenbüttel werden zwei öffentliche Abendvorstellungen mit Filmgespräch veranstaltet. Der Film läuft auf hebr./engl./dt. Original mit deutschen Untertiteln.
Um die Filmtour umzusetzen, hat sich ein Bündnis bestehend aus dem Israel Jacobson Netzwerk, dem Arbeitskreis Andere Geschichte / Gedenkstätte Schillstraße Braunschweig, dem Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel und dem Verein Spurensuche Harzregion e.V. zusammengeschlossen.
Öffentliche Termine:
Braunschweig: Dienstag, 23. Mai 2023, 19 Uhr: Universum, Neue Str. 8, 38100 Braunschweig (Veranstalter Arbeitskreis Andere Geschichte / Gedenkstätte Schillstraße)
Wolfenbüttel: Mittwoch, 24. Mai 2023, 18 Uhr: Filmpalast Wolfenbüttel, Lange Str. 5, 38300 Wolfenbüttel (Veranstalter: Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel)
Kostenlose Eintrittskarten für die Vorstellungen sind im jeweiligen Filmtheater erhältlich.
Zum Film „The Voyage. Die Reise“
„The Voyage“ erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Wexler aus Hamburg, deren Vater Tuvia nach der NS-Machtübernahme mit den vier Kindern nach Palästina floh. Mutter Sonia, die an einer psychischen Krankheit litt, blieb allein zurück. Sie wurde 1940 im Rahmen des Massenmords an behinderten und kranken Menschen („Euthanasie-Aktion T4“) in Brandenburg/Havel ermordet.
In der Familie Wexler blieb Sonias Schicksal lange ein Geheimnis, über das kaum einer sprach. Über ihren Tod existieren verschiedene Versionen. Erst vor sieben Jahren machte sich Itamar Wexler, einer der Enkel, auf die Suche nach der Wahrheit. Der Film ist das Ergebnis seiner Suche.
„The Voyage“ ist ein sehr persönlicher und emotionaler Film über einen Enkel, der herausfand, dass seine Großmutter von ihren Liebsten und engsten Vertrauten verlassen und vergessen worden war. Der Film zeichnet somit ein Familiendrama nach. Zugleich ist er eine Huldigung, die der Enkel seiner nie kennengelernten Großmutter erweist. 75 Jahre nach Sonia Wexlers gewaltsamen Tod, als sich ihre Nachkommen vor dem früheren Familiensitz in Hamburg treffen, wird sie wieder in die Familie aufgenommen.
Wexler war im Zuge der Recherche für den Film auch in Bad Harzburg und Wolfenbüttel auf den Spuren seiner Familiengeschichte unterwegs, denn die Familie hat einen Bezug zu unserer Region: Der Großvater von Itamar Wexler, der aus Lettland stammte, hatte im Jahr 1923 für sich und seine Familie eine Aufenthaltserlaubnis für Bad Harzburg, die im Oktober des Jahres endete. Später kam er samt Familie wieder nach Deutschland, um sein Mathematikstudium in Hamburg fortzusetzen. Der Vater von Itamar Wexler war in dieser Zeit in Wolfenbüttel an der Samsonschule untergebracht.