Linie 41

Straßenbahnlinien durchfuhren das Getto in Łódź und waren für die eingesperrten jüdischen Menschen ein Sinnbild der Außenwelt, die sich für ihr Schicksal nicht interessierte. Mehr als 70 Jahre später begibt sich der 1927 geborene Natan Grossmann in die polnische Großstadt, um nach Spuren seiner Eltern, die im Getto zu Tode kamen, zu suchen. Er selbst wurde nach Auschwitz deportiert und gelangte von dort zum Arbeitseinsatz bei der Braunschweiger LKW-Fabrik Büssing.
Die Dokumentarfilmerin Tanja Cummings hat Natan Grossmann bei seiner Spurensuche begleitet. Sie treffen Jens-Jürgen Ventzki, dessen Vater von den deutschen Besatzern als Oberbürgermeister der als Litzmannstadt umbenannten Stadt eingesetzt war, und der mit zunehmendem Erschrecken das Wirken des Verwaltungsjuristen nachvollzieht. Beide Bemühungen um Erinnerung laufen auf einander zu.
Natan Grossmann, Jens-Jürgen Ventzki und Tanja Cummings werden zur Präsentation des anderthalbstündigen Films erwartet. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Stadt Braunschweig – Fachbereich Kultur, Deutsch-Israelischer Gesellschaft und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit statt.

Dienstag, den 3. Mai 2016, um 19.00 Uhr
Roter Saal im Schloß
Eintritt 5,- €, ermäßigt 4,- €