Seit knapp drei Wochen steht der Graue Bus, ein mobiles Denkmal für die „Euthanasie“-Opfer des Nationalsozialismus auf dem Braunschweiger Schlossplatz (auf der Seite der Eingänge zu den Schlossarkaden). Eine Initiative „Denkmal Grauer Bus in Braunschweig“ hat mit vielseitiger Unterstützung die Aufstellung an diesem Ort erreicht. In dem gegenüber liegenden Schlosscarree (Ärztehaus) ist in einem Ladenlokal (werktäglich ab 11 Uhr ) eine beachtenswerte Begleitausstellung zu sehen, die neben allgemeinen Informationen die Einbindung der regionalen Einrichtungen in die „Euthanasie“-Verbrechen anschaulich dokumentiert. Sie zeigt das Schicksal von Opfern der nationalsozialistischen Kranken-Verfolgung und die Lebensgeschichte der daran mitwirkenden Täter.
Dazu gibt es eine Vortragsveranstaltung im Rahmen des Begleitprogramms in der Gedenkstätte Schillstraße.
Am Donnerstag, den 18. Juni 2015, um 19.00 Uhr spricht
Dr. Thomas Kubetzky über
„Eugenische Diskussionen in den 1920er Jahren – Vorstufen zur Euthanasie der Nationalsozialisten?“
Eugenische Maßnahmen waren keine Erfindung der Nationalsozialisten. Schon vor 1933 wurde nicht nur in Fachkreisen über eine „Ausmerzung“ von Krankheiten zum Wohle der Menschheit diskutiert. Im Vortrag des Historikers sollen einige Schlaglichter auf die auch international geführte Diskussion geworfen und Verbindungen zur Rasse- und Euthanasiepolitik nach 1933 diskutiert werden.