Am Samstag, den 13. Januar 2024 laden wir von 14.00 bis 17.00 Uhr zu einem „Lerntag“ in die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße (Schillstraße 25, 38102 Braunschweig) ein. Der „Lerntag“ findet alljährlich im Vorfeld des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) statt. Die diesjährige, als Workshop konzipierte Veranstaltung mit dem Titel „Als ‚asozial‘ verfolgte Menschen im Nationalsozialismus – Schicksale im lokalen Raum“ wird inhaltlich von Daniel Haberlah gestaltet. Der Referent ist Lehrassistent an der Université Grenoble Alpes und veröffentlichte 2021 die Publikation „Als ‚Asoziale‘ nach Ravensbrück – Das kurze Leben der Irmgard Plättner“, in welcher er sich mit dem Schicksal seiner Urgroßtante in der NS-Zeit auseinandersetzte. 

Bei der Veranstaltung werden Grundzüge der Verfolgung sogenannter „Asozialer“ im Nationalsozialismus sowie ihre Nicht-Anerkennung als Opfer in der Bundesrepublik Deutschland vermittelt. Nach einer Einführung in das Thema beschäftigen sich die Teilnehmenden anhand von diversen Quellen(-auszügen) mit einzelnen Verfolgtenschicksalen. Anschließend soll über die Erinnerung an die Opfer dieser Verfolgung und ihren Platz im heutigen Gedenken an den Nationalsozialismus diskutiert werden. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes wird um Anmeldung bis zum 12. Januar 2024 unter gedenkstaette@schillstrasse.de oder 0531 2702565 (auch per Anrufbeantworter möglich) gebeten.


Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße erinnert anlässlich des Volkstrauertags an die kontroverse Geschichte ihres Geländes

Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße lädt alle Interessierten ab Sonntag, den 19. November 2023 dazu ein, sich vor Ort mit der Vielschichtigkeit des Gedenkortes und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Vor dem sogenannten Schill-Denkmal wird ein Banner mit der Aufschrift „Was bleibt von einem Denkmal nach dem Vergessen?“ gespannt. Ein QR-Code führt auf eine Webseite, welche die Geschichte des Geländes und die Auseinandersetzungen um das Schill-Denkmal im Wandel der Zeit erläutert.

Am Mittwoch, den 22. November 2023 bietet die Gedenkstätte um 16.00 Uhr zudem eine öffentliche Führung zur Geschichte des Geländes und des Denkmals an. Eine Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht notwendig.

Das im Jahr 1837 errichtete Schill-Denkmal wurde 1955 auf Initiative Braunschweiger Regimentskameradschaften „neugeweiht“. Sie wollten die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Wehrmachtssoldaten der lokalen Truppenteile ehren. Ab den späten 1960er Jahren fanden dort auch die zentralen Kranzniederlegungen am jährlichen Volkstrauertag statt. Mitte der 1980er Jahre formierten sich öffentliche Proteste gegen diese Praxis in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen KZ-Außenlager, welches sich 1944/45 auf dem Nachbargrundstück (heute Gelände des BraWoParks) befand. Nicht zuletzt auf Grund der Proteste richtete die Stadt Braunschweig im Jahr 2000 an diesem Ort die Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße ein. Heute ist sie zentraler Gedenkort in Braunschweig und erinnert an die Verbrechen der NS-Diktatur sowie das damals angrenzende KZ-Außenlager. Träger der Gedenkstätte ist seit Juli 2019 der Arbeitskreis Andere Geschichte e.V.


Inflation und Revolutionsstimmung – Braunschweigs Arbeiterschaft im Jahr 1923

 Dr. Bernd Rother

Donnerstag, den 16. November 2023 um 19.00 Uhr 

KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße, Schillstraße 25, 38102 Braunschweig

Der Referent ist Senior Fellow der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung sowie Mitglied im Arbeitskreis Andere Geschichte und wird über die Situation der Braunschweiger Arbeiterschaft im Jahr 1923 berichten. In Erinnerung sind bis heute Hyperinflation und Hitler-Putsch, aber 1923 geschah mehr. In Braunschweig erwartete nicht nur die KPD eine baldige Revolution, die SPD stellte sich im „Ruhrkampf“ gegen die nationale Solidarität. Im Sommer und Herbst verloren beide Parteien die Kontrolle über die immer radikaleren Massenproteste. Die „Stabilisierung“ von Politik und Wirtschaft Ende des Jahres bedeutete für die Arbeiterschaft eine schwere Niederlage. 1924 suchte jeder auf eigene Faust sein Heil – es war das Jahr der Entsolidarisierung. 

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht notwendig.


Wir laden herzlich am Samstag, den 4. November 2023 zum Tag der Offenen Tür in die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße (Schillstraße 25, 38102 Braunschweig) ein. Dieser Tag bietet Gelegenheit, mehr über die Geschichte dieses historischen Ortes zu erfahren und gemeinsam über die Gegenwart und Zukunft der Erinnerung in unserer Stadt nachzudenken. Der Tag der Offenen Tür bildet gleichzeitig den Abschluss unserer Veranstaltungsreihe zur Weiterentwicklung des Offenen Archivs, die von der Braunschweigischen Stiftung gefördert wurde. Außerdem möchten wir die Veranstaltung dafür nutzen, um gemeinsam eine Filmpremiere zu feiern:

Programm:

  • 14:00 Uhr: Führung: Vorstellung des Erinnerungsortes
  • 15:00 Uhr: Filmvorführung – „Zeitzeuge Natan Grossmann berichtet“. Natan Grossmann berichtet über seine Erinnerungen als Zwangsarbeiter für die Firma Büssing im KZ-Außenlager Vechelde 1944/45. Die Videoaufnahmen entstanden im Rahmen seines Besuches im Herbst 2022 in Braunschweig sowie zuvor bei einem Interview an seinem Wohnort München.
  • 16:00 Uhr: Führung: Vorstellung des Erinnerungsortes
  • 17:00 Uhr: Präsentation des Leitfadens für die zukünftige Gestaltung des Offenen Archivs und der Gedenktafeln. Der Leitfaden wurde in mehreren Workshops gemeinsam mit unterschiedlichen Akteur*innen in diesem Jahr erarbeitet.

Für Verpflegung ist den ganzen Nachmittag gesorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.